Vor ein paar Jahren wollte Tom Grennan noch Profi-Fußballer werden, dann Schauspieler, aber spätestens seit diesem Jahr ist klar: Seine Berufung ist die Musik. Auf dem Reeperbahnfestival in Hamburg war er einer der vielversprechendsten internationalen Newcomer. Im Interview sagte er: „I’m here to win the game, to put my stamp on“. Für ihn gibt es keinen Plan B mehr, nur die Musik. Trotzdem behält er sich eine unglaublich entspannte und unverkrampfte Herangehensweise. Warum auch nicht: Der Erfolg fliegt ihm zu, die Songs schreiben sich quasi von selbst, auf der Bühne ist es „als hätte er sich selber gefunden“.
Von 0 auf 100 in 3 Jahren
Hört man die bluesigen Songs, die rauhe Stimme und die reflektierten Texte, vermutet man nicht, dass da ein 22-jähriger eigentlich noch ganz unerfahrener Musiker dahinter steckt. Dass er überhaupt singen kann, hat Tom Grennan erst auf einer Party festgestellt, als er betrunken loslegte ein paar Lieder zu schmettern. Als das aber so gut ankam – besonders bei den Frauen – entschied er sich seine Stimme zu trainieren und spielte sich während seines Schauspielstudiums durch die Londoner Pubs.
Im Dezember 2015 bot ihm dann das Record Label Insinity Records einen Vertrag an und seitdem ist seine Karriere nicht mehr zu stoppen: Ein gemeinsamer Track mit Chase & Status, dann die EP „Something in the Water“, die von allen britischen Medien in den Himmel gelobt wurde. Dabei war der Song „Something in the Water“ der allererste Song, den Tom jemals geschrieben hat – und der gleich zum internationalen Hit wurde. Er selber sagt, dass seine erste EP noch eher roh war. Eigentlich will Tom Grennan einen noch epischeren, orchestralen Sound. Das zeigt sich zwar auch in den zwei darauffolgenden EPs „Release the Brakes“ und „Found What I’ve been looking for“. Trotzdem darf man noch sehr gespannt sein auf das Debütalbum, das im März 2018 kommen wird. Er selber sagt dazu nur: „The big guns are loaded but we’re just waiting on when to fire them.”
Bluesiger Folk trifft Indie-Pop
Tom Grennan trifft mit seinem Mix aus tiefgründigen Folk-Songs à la Hozier und seinen mitreißenden, orchestralen Indiepop-Songs, die ein bisschen an Jake Isaac erinnern, den Geschmack der Zeit. Dazu noch seine unverwechselbare Reibeisen-Stimme (Nicht ganz so krass, wie Henning May, aber fast…) und der Sound ist komplett. Wenn dann auch noch ein so gut aussehender, sympathischer und auf dem Boden gebliebener Typ auf der Bühne steht, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Dieses Jahr ist vielleicht die letzte Möglichkeit den Singer-Songwriter im kleinen Rahmen auf der Bühne zu erleben. Seine Pläne sind groß: „I want to sell out Wembley Stadium […]. I just want to be making music that people relate to and people connect to, and selling out big shows“. Also schnell ran an die letzten Tickets für seine Deutschland-Shows.
In aller Kürze:
Was? Tom Grennan, Support: Emily Roberts
Wann? 15.12.2017, 20.30 Uhr
Wieviel? 16,60 Euro
Fotos: © www.facebook.com/TomGrennanMusic/
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