Das bekannte Erfolgsrezept: Mann + Gitarre + große Emotionen. Wir stellen euch jemanden vor, der die richtige Zusammensetzung dieser Zutaten mitbringt. Der englische Singer-Songwriter RHODES spielt am 14. Februar im Ampere.
Die nördlich von London gelegene Grafschaft Hertfordshire dürfte Liebhabern britischer Singer-Songwriter Popmusik ein Begriff sein. Spätestens seit James Bay, der von dort loszog, um später erst Brighton, London und dann den Rest seines Heimatlandes und 2015 dann auch das europäische Festland im Sturm zu erobern.
Leider nimmt der kommerzielle Erfolg den Künstlern oft ein bisschen was von ihrem Zauber, zumindest ihre Konzerte büßen bei Verlagerung in größere Locations etwas von der notwendigen Intimität ein. Ihr seht das ähnlich? Konzerte in gemütlichen Clubs wie dem Ampere sind euch sowieso am liebsten? Wir wissen, wer eure neue Hoffnung sein kann: RHODES, bürgerlich David Rhodes, stammt ebenfalls aus Hertfordshire und ist hierzulande noch ein echter Geheimtipp. Im September hat er sein Debütalbum Wishes auf seinem eigenen Label veröffentlicht.
Obwohl schon vor ein paar Monaten zum ersten Mal gehört, klingen die melancholisch angehauchten Popstücke erst seit dem Jahreswechsel so richtig häufig aus meinen Lautsprechern. Warum braucht die Musik von RHODES ein bisschen Schnee und fallende Temperaturen, um ihre volle Wirkungskraft zu entfalten? Sie ist Balsam für die Seele, den ich an grauen, wolkenverhangenen Tagen zuweilen bitter nötig habe. Sie ist atmosphärisch. Sie wärmt von innen heraus. Simple as that.
RHODES besticht mit seiner kraftvollen und klaren Stimme, die mit wenig Unterstützung anderer Instrumente auskommt. Eine Gitarre, ein bisschen Hall, mehr braucht es eigentlich nicht. Das hat der Singer-Songwriter bei Konzerten und Live Sessions zur Genüge bewiesen.
Und trotzdem wagt sich der Künstler auf seinem Debüt an aufwendigere Produktionen mit der Unterstützung von mehr Instrumenten heran. Hier ein balladiges Klavier und verhallte Gitarren, da so manches Mal ein treibender Beat. Auch diese Variante verträgt sich eigentlich ziemlich gut mit seinem Gesang, der als leises Falsett das tragende Element in ruhigeren Passagen darstellt oder sich in sich auftürmende Klangsphären einzubetten weiß, ohne darin unterzugehen. Manchmal schrammt RHODES mit seinem Sound haarscharf am Kitsch vorbei, doch was wäre der triste Monat Januar ohne ein bisschen Gefühlsduselei?
Wishes ist kein ein fröhliches sing-along Album. Die sehr persönlichen Texte handeln von Selbstzweifeln, Liebe, Freundschaft und Mut. Im Track „Close Your Eyes“ spricht RHODES sich selbst in der dritten Person Mut zu, den Titelsong „Breathe“ schrieb er für eine Freundin, die mit Depressionen zu kämpfen hatte, und in „Turning Back Around“ kommt er mit sich ins Reine, nachdem er aus seiner Band ausstieg, um als Solokünstler Musik zu machen. Viel Aufmerksamkeit hat dem Album auch die Kollaboration mit Birdy für den Song „Let It All Go“ eingebracht.
Rhodes streckt all den Sensiblen unter uns eine tröstende Hand aus – und wir ergreifen sie mit einem Lächeln.
Nach James Bay und Hozier könnte er der nächste Exportschlager von den britischen Inseln sein, das Potenzial dazu hat er allemal. Mit Letzterem ist er übrigens in diesen Tagen zusammen auf Tour unterwegs, im Februar spielt er dann seine eigenen Headliner Shows in Europa. Also, nicht verpassen!
Es gibt schließlich genügend Gründe, RHODES unser Herz zu schenken. Nicht zuletzt diesen hier:
https://www.instagram.com/p/_-jag3tJNJ/?taken-by=rhodesmusic
In aller Kürze:
RHODES – Wishes Tour
am 14. Februar im Ampere
Tickets gibt es hier für ca. 21€
Vorverkauf läuft!
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